Das Leben im Gefängnis bietet den Gefangenen wenig Anregung. Ihr Leben wird in vielerlei Hinsicht von Anderen bestimmt.
Dadurch haben sie nur wenig Verhaltens- und Entscheidungsspielräume und Möglichkeiten, eigenverantwortliches Handeln zu erproben.

Doch eine selbstbestimmte Verantwortungsübernahme für das eigene Leben ist Voraussetzung für Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach dem Gefängnis, für die Bewältigung des Alltags und die Aufnahme einer Arbeit. Nicht zuletzt ist Selbstverantwortung eine wesentliche Voraussetzung für die Aufarbeitung von Schuld.
Die Eigenverantwortung der Gefangenen zu stärken und dadurch die Voraussetzung für die Wiedereingliederung zu verbessern – diesen Zielen hat sich ein neu konstituiertes europäisches Netzwerk von Caritasverbänden verpflichtet. Mitglieder dieses Netzwerkes sind Verbände in Frankreich, Albanien, Kosovo, Spanien, Italien, Litauen, Bulgarien und Deutschland.

Zwischen Herbst 2016 und Sommer 2017 wurden Gefangene, NGOs und die Justiz in mehr als 10 Ländern befragt: Welche Maßnahmen und Angebote könnten Selbstbestimmung im Gefängnis fördern, Insgesamt haben wir knapp 1.200 ausgefüllte Fragebogen erhalten, davon knapp 1.000 von Gefangenen. Unsere französischen Kolleg(innen) von Secours Catholique haben ihre Ergebnisse als Broschüre publiziert.

 

Jean Caël, Verantwortlicher bei Secours Catholique für den Bereich Straffälligenhilfe, hat die Broschüre Papst Franziskus übergeben.

“Echo des prisons” – Die Stimmen der Gefangenen. Eine Broschüre der Secours Catholique über bewährte Praxiserfahrungen zur Selbstbestimmung im Gefängnis.

 

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